In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht. Ein Großteil der Deutschen kommt dieser Pflicht durch eine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach, alternativ können Sie jedoch unter Umständen auch in einer privaten Krankenversicherung (PKV) Mitglied sein. Unser 11880.com-Versicherung-Ratgeber erklärt die Unterschiede zwischen GKV und PKV sowie auch zwischen den gesetzlichen Krankenversicherungen untereinander und schlüsselt die Details der gesetzlichen Krankenversicherung auf.
Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung
Nach Sozialgesetzbuch (SGB) geht es bei den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung um den Erhalt, die Widerherstellung und die Verbesserung des Gesundheitszustandes der Versicherten. Die Mitgliedschaft in einer Krankenversicherung ist im SGB festgelegt, wie auch die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. So ist zum Beispiel der Besuch beim Hausarzt abgedeckt, ebenso wie Krankenhausaufenthalte oder Zahnarztbehandlungen. Jedoch handelt es sich bei den versicherten Leistungen eher um Basis-Leistungen, das heißt, die Grenzen der Leistungen sind bei der gesetzlichen Krankenversicherung relativ schnell erreicht und darüber hinaus können Zusatzkosten entstehen.
Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse im Überblick:
- Freie Arztwahl
- Beratung & Aufklärung zur Vorbeugung gegen Krankheiten
- Krankenhausbehandlung
- Medikamente & Impfungen
- ärztliche und zahnärztliche Behandlung
- Krankengeld
- Mutterschaftsgeld
- Vorsorge für Schwangere
- Krebsvorsorge
- Gesundheits-Check
Gesundheits-Check ab 35
Letzterer Punkt ist sicherlich interessant, da er wichtig ist, um die hier weit verbreiteten Zivilisationskrankheiten zu lindern, bzw. ihnen vorzubeugen. Erwachsene ab 35 Jahren können sich somit in einem Turnus von zwei Jahren einem umfassenden und von der gesetzlichen Krankenkasse getragenen Check unterziehen und sich so auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Diabetes untersuchen lassen.
Unterschiedliche Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen
Manche gesetzlichen Krankenversicherungen wollen sich von der Masse abheben, indem sie ihr Leistungsspektrum erweitern. Auch die gesetzlichen Krankenversicherungen müssen sich im Konkurrenzwettbewerb behaupten und um ihre Mitglieder werben. So bietet manch eine gesetzliche Krankenversicherung zum Beispiel 24-Stunden-Hotlines an, versichert auch alternative Behandlungsmethoden oder finanziert Präventionskurse.
Preisunterschiede zwischen gesetzlichen Krankenversicherungen
Sonderleistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung, wie zum Beispiel professionelle Zahnreinigung oder Osteopathie, stellen aber nicht nur Leistungsunterschiede dar, sondern rufen natürlich auch Preisunterschiede hervor. Zunächst einmal gilt auch hier wieder der staatlich-rechtliche Rahmen, denn für die gesetzlichen Krankenversicherung zahlt jeder Arbeitnehmer 14,6 %, wovon der Arbeitgeber die Hälfte zahlt. Der Preisunterschied in der gesetzlichen Krankenversicherung liegt aber nun bei den gehaltsabhängigen Zusatzbeiträgen. Lassen Sie sich am besten vom Versicherungs-Fachmann in Ihrer Nähe zu eventuellen Zusatzbeiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung beraten.
Tarife und Tarifwahl
Wenn Ihre gesetzliche Krankenversicherung zum ersten Mal den Beitrag erhöht, haben Sie die Möglichkeit, bzw. das Sonderkündigungsrecht, die Krankenkasse zu wechseln.
Tipp:
Wann gesetzliche Krankenversicherung kündigen?
Der Wechsel der gesetzlichen Krankenversicherung ist wider Erwarten ganz unkompliziert. Die Kündigung muss lediglich schriftlich und mindestens zwei Monate vor Vertragsende erfolgen. (Mehr zum Thema Versicherung kündigen finden Sie übrigens hier.)
Die Wahl haben Sie bei vielen gesetzlichen Krankenversicherungen aber auch in Tarifen und Zusatzpaketen. Hier können Sie auch bei den Versicherungsbeiträgen sparen. Wählen Sie geschickt zwischen Wahltarifen, die Ihnen Extra-Leistungen bringen und solchen, die zusätzliche Beitragserstattungen bieten.
Für ein optimales Paket an Extra-Beiträgen, Sonderleistungen und Einsparpotential lassen Sie sich am besten von einem Versicherungsmakler, bzw. -vertreter in Ihrer Nähe beraten.
Oder doch besser private Krankenversicherung?
Die große Frage, die Ihnen auch der Experte stellen und beantworten könnte, gilt der Entscheidung zwischen gesetzlicher Krankenversicherung und privater Krankenversicherung. GKV und PKV unterscheiden sich ganz grob dargestellt preislich in den Leistungen gar nicht mal so sehr. Sie müssen jedoch ein gewisses Gehaltsgefüge vorweisen, gesund und ohne nennenswerte Vorerkrankungen sein, um für die PKV infrage zu kommen.
Denn die private Krankenversicherung berechnet ihre Beiträge nach Risikobewertungen und nicht in erster Linie nach Gehalt, wie es in der gesetzlichen Krankenversicherung der Fall ist. So können vor allem junge, gesunde Menschen von den dann relativ günstigen Beiträgen in der PKV profitieren. Dabei ist allerdings für Angestellte die Jahresarbeitsentgeltgrenze zu beachten. Was Sie sonst noch über die private Krankenversicherung wissen müssen, lesen Sie hier.
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